Historie der Aquakultur

Die Geschichte der Aquakultur beginnt in China und reicht zurück bis ins Jahr 1.500. Im Südwesten Frankreichs wurden Miesmuscheln im 13. Jahrhundert an Holzpfählen im Meer gezüchtet. Darüber hinaus grub man Muscheln fast ausschließlich per Hand aus trocken fallenden Wattflächen. Erst als im Jahr 1908 erste Motoboote die Miesmuschelernte einholten, konnten größere Mengen angelandet werden.

Die Anfänge der Muschelfischerei vor Sylt liegen rund 150 Jahre zurück. Ende der siebziger Jahre knüpfte die schleswig-holsteinische Landesregierung die Vergabe der Fanglizenzen an die Einrichtung eigener Produktionsanlagen. Ein Unternehmen aus dem niederländischen Yerseke erwarb die Fläche, da es diese Kriterien erfüllte. Die Lizenzen sind – im Gegensatz zu denen anderer Fischereiarten – kostenpflichtig. 

Im Jahr 1986 wurde das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer zum Nationalpark erklärt – mit strengen Auflagen zum Schutz der Gewässer. Die Muschelfischerei im Nationalpark reglementiert seit 2012 ein neuer Vertrag. Die „wilde“ Muschelfischerei wurde eingeschränkt, die Kulturflächen reduziert, 250 Hektar sind modernen Saatmuschelgewinnungsanlagen vorbehalten. Diese Vereinbarung gilt bis Ende 2031. Das Verfahren zur Errichtung einer SMA besteht in der Auswahl des Standortes, der Wassertiefe und dem Schutz vor Seegang, sind alle Faktoren gegeben, wird die strom- und schifffahrtspolizeiliche Erlaubnis erteilt.

Miesmuscheln werden im Bodenkulturverfahren gezüchtet. Um schwankende Erträge auszugleichen, investierte Adriaan Leuschels Unternehmen in die Suche nach den richtigen Standorten vor Sylt und den dortigen Aufbau von modernen Saatmuschelgewinnungsanlagen. An den im Meeresboden verankerten Konstruktionen sind an schwimmenden Rohren vier Meter tiefe Netze befestigt, an denen sich im Frühjahr junge Miesmuscheln ansiedeln, die sonst aufs offene Meer treiben und nie zur Reife gelangen würden. 

Nach wenigen Wochen bürstet ein Spezialkutter sie ab und bringt sie zu dafür vorgesehen Bodenkulturen, wo sie ausgelegt werden zum Reifen. Rund zwei Jahre später landen die Crews sie an, um sie in der Manufaktur in Yerseke für den Versand in die Gastronomie vorzubereiten. Nur die nachhaltige Nutzung des Ökosystems erlaubt die wirtschaftliche Nutzung auch in Zukunft.